Bilder vom Antennenworkshop

Der Work­shop am Son­ntag war sehr erfol­gre­ich. Wir haben zunächst Draht für ein paar “nor­male” BiQuad-Anten­nen gebo­gen. Schnell haben die Teil­nehmer gemerkt, wie müh­sam und fehler­an­fäl­lig das Quad-Biegen ist: Man muss einen rel­a­tiv dick­en Kupfer­draht auf den Mil­lime­ter genau zurecht­biegen, das ist nicht jed­er­manns Sache.

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Zum Glück haben wir uns für den Work­shop etwas beson­deres ein­fall­en lassen: wir woll­ten dieses Mal die Quads aus ein­er Kupfer­pla­tine ätzen. Das Ätzen des Quads hat ein paar Vorteile:

  • die Genauigkeit ist extrem hoch, der geätzte Quad ist auf den 10tel Mil­lime­ter genau
  • der Quad liegt plan auf dem Abstand­shal­ter. BiQuads aus Draht liegen nie plan auf und sind deswe­gen meist nie 100% par­al­lel zum Reflektor
  • die Her­stel­lung geht wesentlich schneller, wenn man eine kleine Serie von BiQuads anfer­ti­gen will

Clemens war so nett uns mit Chemikalien und dem notwendi­gen Know-How zu ver­sor­gen. Nach kurz­er Vor­bere­itungszeit kon­nte es auch gle­ich losgehen.

Für das Ätzen ein­er Antenne benötigt man als Erstes eine Belich­tungsvor­lage, die das gewün­schte Lay­out darstellt. Ich habe die Vor­lage in Pho­to­shop erstellt und dann auf Folie aus­ge­druckt. Das Ergeb­nis sieht so aus:

Belichtungsvorlage

Die Folie wird nun auf die mit ein­er Pho­to­schicht verse­hene Kupfer­plat­te gelegt. Eine Glas­plat­te fix­iert die Folie und dann kann mit ein­er UV-Lampe die Pla­tine belichtet wer­den. Das dauert ca. 10 Minuten. Danach zeich­net sich schon deut­lich ab, an welchen Stellen die Pla­tine belichtet wurde:

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Die belichtete Pla­tine kommt nun erst in den Entwick­ler und dann ins Säure­bad. Nach ein paar Minuten sieht man, wie sich das Kupfer unter der durch Belich­tung ent­fer­n­ten Pho­to­schicht ablöst:

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Dann gilt es nur noch, den Quad auszusä­gen. Wir haben Füll­flächen aus Kupfer auf der Pla­tine belassen, damit das Säure­bad nicht so schnell gesät­tigt wird. Diese wer­den nun mit der Säge ent­fer­nt und gle­ichzeit­ig wird der Quad “in Form” gesägt:
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Fer­tig ist der Quad:

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Der Rest ist dann für uns schon Rou­tine: aufk­leben des Abstand­shal­ters, anlöten des Anten­nenk­a­bels und befes­ti­gen des Quads auf dem Abstandshalter.

Das Ergeb­nis des Abends kann sich dur­chaus sehen lassen, 6 Anten­nen sind fer­tig gewor­den, davon zwei mit geätzten Quads. 6 Quads haben wir noch “auf Halde” und wer­den sie dem­nächst zu fer­ti­gen Anten­nen montieren.

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Ob die geätzten Anten­nen bess­er als die Draht-Quads sind, müssen wir in ein­er Testmes­sung nochmal über­rpüfen. Das machen wir, sobald das Wet­ter wieder dachfre­undlich­er ist 😉

9 Antworten auf “Bilder vom Antennenworkshop

  1. schwalbenliebe

    alo­ha. hab ich ja wieder was ver­passt. saugeil die optik der “neuen”. ich bin ges­pan­nt ob diese wirk­lich genauer sind. gute arbeit. ich such ma meinen lötkol­ben… *clap­clap*

  2. Axel

    Am besten und genauesten zeich­nen kann man mit einem CAD-Pro­gramm (für den Haus­ge­brauch “AutoS­ketch”) und die Zeich­nung dann als *.pdf aus­druck­en. Fein­ste Details sind so gut ausführbar.

  3. Automat

    Hi Guy´s,

    ich wollte mal fra­gen ob jmd hier vllt weiß wo ich in Pots­dam Kupfer­folie bekomme?

    Bin ger­ad dabei mir eine Heli­cal Antenne zu bauen aber z.z scheit­ert das noch an ein paar mate­ri­alien die ich unbe­d­ingt brauche…

    Hat jmd von euch vllt schon erfahrung mit ein­er Heli­cal Antenne gemacht? Wenn ich das richtig mit­bekom­men habe dann hat die Heli­cal Antenne den größten Sig­nal­gewinn im Ver­gle­ich zu den anderen Mod­ellen, abge­se­hen von ein­er Biquad/Satschüssel Kombo…

    Wäre für jede hil­fe dankbar.…

    Mfg Automat

  4. Thomas Mellenthin

    Bei Heli­cal Anten­nen erscheint es mir erst­mal recht schwierig die notwendi­ge Genauigkeit zu erre­ichen. Unser­er Erfahrung nach hängt der Sig­nal­gewinn stark von der Genauigkeit ab. Sprich eine gute Dop­pel­bi­quad kann mehr brin­gen als eine mit­telmäßige Helicial.
    Eine Bezugsquelle für Kupfer­folie kenne ich nicht. Vielle­icht im Baumarkt?

  5. Dave-Kay

    Hal­lo,

    wir ver­suchen ger­ade in Düs­sel­dorf auch den Frei­funk an den Start zu brin­gen. Aus der Rei­he der Pirat­en heraus.
    Wir stellen uns ger­ade die Frage, nach den richti­gen Anten­nen für die passende Begeben­heit und sind sehr neugierig, welch­es Ergeb­nis die gätzten Anten­nen erbrin­gen, da es uns Arbeit spraren würde, sie zu ätzen.
    Habt ihr da schon mal genauer hingeguckt? Lohnt sich der vor­bere­i­t­ende Aufwand?

    Gruß
    Kai

  6. Thomas Mellenthin

    Kommt drauf an, wie viele Anten­nen Ihr bauen wollt 😉 Bei Anten­nen kommt es ein­fach auf die Genauigkeit an. Nach unser­er Erfahrung bekommt man mit ein­er geätzten Antenne lan­gen Streck­en erhe­blich bessere Über­tra­gungsrat­en hin, als mit ein­er gebogenen.

    Klar funk­tion­iert eine gebo­gene Antenne erst­mal und wir haben davon auch viele im Ein­satz, aber seit wir das Ätzen pro­biert haben, wollen wir eigentlich nur noch diese Anten­nen verbauen.

    Neben der Form des Quads ist auch wichtig, dass er möglichst par­al­lel zum Reflek­tor ist. Das haben wir mit gebo­ge­nen Anten­nen nie so genau hin­bekom­men. Die neuen Abstand­shal­ter haben wir auf ein­er Drehbank her­stellen lassen. Wenn man jet­zt einen geätzten Quad ver­baut, liegt der dank der Leit­er­plat­te 100% plan auf und bleibt par­al­lel zum Reflektor.

    Wenn Ihr ern­sthaft ein Netz auf­bauen wollt, über­legt Euch, ob 2.4 GHz eine gute Wahl ist. Es gibt unheim­lich viele Störquellen. Neben den üblichen 25 WLANs der Nach­barschaft sind das diverse auf 2.4GHz funk­ende Geräte (Mikrow­ellen, Videoüber­tra­gung, ect). Wir haben hier eine Strecke (150m) über die nicht mal ein Ping geht, trotz Sichtverbindung. Das frus­tri­ert schon ziemlich…

    Für 5GHz bieten sich die “UBIQUITI Nano­s­ta­tion 5” oder “The Bul­let 5” an. allerd­ings läuft auf diesen Geräten nur die “neue” Frei­funk-Firmware (Luci). Die “klas­sis­che” Firmware von Sven-Ola bevorzu­gen wir derzeit, weil dort OLSR-DHCP zuver­läs­sig mit unser­er Net­z­maske funk­tion­iert (da gibt’s noch einen Bug in Luci).

    Für diese Fre­quen­zen gibt es kaum Bauan­leitun­gen im Netz. Ich hat­te schon mal einen Quad berech­net, allerd­ings haben wir den man­gels Zeit noch nicht geätzt. Ich denke bei diesen Maßen muss man ätzen, weil der Biegera­dius vom Draht dort schon mit reinspielt.

    Lass uns wis­sen, wie Eure Erfahrun­gen mit den Anten­nen sind und frag, falls Du noch Fra­gen hast 🙂

  7. Peter

    Hal­lo,

    das ist wirk­lich eine pri­ma Idee!

    Habt ihr mal mit ver­schiede­nen Bre­it­en der Leit­er experimentiert?

    Und hat­tet ihr schon Gelege­heit die 5GHz ver­sion zu testen?

    -Peter

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