Autorarchive: Thomas Mellenthin

Antennenbautheorie

Ich bin ger­ade über eine inter­es­sante Seite gestolpert. Dort wird die Auswirkung von diversen Vari­ablen beim Bau von Biquadan­ten­nen unter­sucht. Ganz inter­es­sant fand ich, dass die Ver­wen­dung von “Lips” — also seitlichen Reflek­toren, wie hier im Bild zu sehen, tat­säch­lich etwas bringt:

“The above SWR plots (…) show, that using lips is an essen­tial tool for main­tain­ing and tun­ing god anten­na SWR and reflec­tion coefficient.”

Wir haben bish­er die Anten­nen immer ohne Lips gebaut und soll­ten beim näch­sten Mal diesen Aspekt berücksichten.

Die Waschbar ist online!

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Ein Pro­jekt, das uns schon lange unter den Nägeln bren­nt, ist die Waschbar. Nach diversen tech­nis­chen und organ­isatorischen Schwierigkeit­en ist es nun ist es endlich voll­bracht: die Waschbar ist im Frei­funk-Netz. Und nicht nur das — mit der Waschbar startet in Pots­dam West eine neue Funk-Wolke, die hof­fentlich bald wach­sen und gedei­hen wird.

Wie immer haben wir ein paar Fotos von der Instal­la­tion gemacht 🙂 Links im Bild ist Bernd, der ohne zusät­zlichen Sauer­stoff den Gipfel der Waschbar besteigt und waghal­sig Antenne und Router­box den let­zten Funk­tion­schecks unterzieht.
Rechts im Bild sieht man das Innen­leben der Router­box. Wir haben einen Linksys WRT54GL “nack­ig” gemacht und ihn wasser­fest in ein­er IP68-Box ver­packt. Selb­st wenn der Wasser­pegel in Pots­dam-West auf 5 Meter steigt, bleibt der Router trock­en. Im Falle ein­er bib­lis­chen Sint­flut hätte die Arche Noa zumin­d­est WLAN.

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Kopf­schmerzen hat uns die Stromver­sorgung bere­it­et. Wir woll­ten aus Sicher­heits­grün­den keine 230 Volt auf das Dach leg­en. Also mussten die 12V aus dem Net­zteil irgend­wie zum Router — der an einem 30 Meter langem Eth­er­netk­a­bel hängt. Eine pro­fes­sionelle Pow­er Over Eth­er­net-Lösung hat­ten wir nicht zur Hand, aber einen Lötkol­ben. Dank der unten im Bild sicht­baren Kon­struk­tion kon­nten wir ohne Schwierigkeit­en den Router mit ein­er sta­bilen Arbeitss­pan­nung ver­sor­gen. Der Linksys wird in diesem Fall seinem Ruf als solides Dachgerät mehr als gerecht.

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Der Router auf dem Dach bekommt von einem weit­eren Router in der Bar Unter­stützung — hier rechts oben im Bild. Dieser sorgt dafür, dass alle Gäste ohne Prob­leme ins Netz kom­men. Ein klitzek­leines Prob­lem bei der Instal­la­tion war die kreative Stromver­sorgung (links im Bild). Wir haben aber zum Glück noch eine freie Steck­dose gefunden 😉

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Das war also der lang ersehnte Startschuss für Pots­dam-West. Wir hof­fen, dass die vie­len Men­schen, die uns nach Frei­funk in ihrem Kiez gefragt haben, jet­zt auch aktiv wer­den und begin­nen ihre Däch­er zu besteigen und Anten­nen zu montieren.

… außer­dem hof­fen wir, dass sich UNSERE Strahlen nicht mit IHREN Strahlen kreuzen!!! 🙂

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Am Sonnabend ist wieder Straßenfest

… natür­lich sind wir auch dieses Jahr mit dem Frei­funk-Stand beim Straßen­fest in der Her­man-Elflein-Straße dabei. Wir werde Router flashen, Anten­nen biegen und alle Fra­gen rund um Frei­funk bere­itwillig beant­worten. Also kommt vor­bei, falls Ihr noch eine Antenne oder einen Router braucht oder ein­fach nur gemütlich mit uns quatschen wollt 🙂

Das Reg­uläre Frei­funk-Tre­f­fen wäre am Son­ntag den 12. Juli, wegen dem Straßen­fest lassen wir diesen Ter­min ausfallen.

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Mitgliederversammlung am 28.6.

Das Amts­gericht hat und fre­undlicher­weise daran erin­nert, dass wir wie­der­mal eine Mit­gliederver­samm­lung abhal­ten müssen. Das näch­ste Tre­f­fen am Son­ntag wird also unsere Mit­gliederver­samm­lung um dem Amtss­chim­mel genüge zu tun. Natür­lich kön­nen inter­essierte Bürg­er trotz­dem gerne vor­bei kom­men und sich über Frei­funk informieren. Wer The­men­vorschläge für das Tre­f­fen hat, trägt sie am besten gle­ich ins Wiki ein.

Neuer Uplink in der Charlottenstraße

Wir haben seit gestern einen neuen Uplink in der Char­lot­ten­straße 🙂 Andreas war so fre­undlich seinen 16M­Bit-DSL Anschluss für den Frei­funk zur Ver­fü­gung zu stellen. Damit wird die Olga deut­lich ent­lastet, weil viel Verkehr direkt bei Andreas ins Inter­net kommt und nicht erst umständlich über die Olga zum Anschluss von Melle weit­ergeleit­et wer­den muss.
Für die Benutzer in der Char­lot­ten­straße und vom Hochhaus in der Bre­it­en Straße sollte das Netz nun merk­lich schneller und sta­bil­er sein. Außer­dem haben wir wieder ein Stück mehr Aus­fall­sicher­heit. Vie­len Dank dafür!

Hier gibt es noch ein paar Fotos von der Instal­la­tion. Wir haben natür­lich wieder auf Kabel­binder geset­zt um alles festzuzurren:

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Schnell den Router an die Wand flanschen:

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Und die Antenne aufs Dach:

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Bei dieser Instal­la­tion kamen wieder die wun­der­baren Fen­s­ter­durch­führun­gen von Rap­pl zum Ein­satz, mit denen man das Anten­nenk­a­bel ohne zu bohren nach außen bekommt (das kleine graue Kabel auf dem Fensterrahmen):

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Bilder vom Antennenworkshop

Der Work­shop am Son­ntag war sehr erfol­gre­ich. Wir haben zunächst Draht für ein paar “nor­male” BiQuad-Anten­nen gebo­gen. Schnell haben die Teil­nehmer gemerkt, wie müh­sam und fehler­an­fäl­lig das Quad-Biegen ist: Man muss einen rel­a­tiv dick­en Kupfer­draht auf den Mil­lime­ter genau zurecht­biegen, das ist nicht jed­er­manns Sache.

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Zum Glück haben wir uns für den Work­shop etwas beson­deres ein­fall­en lassen: wir woll­ten dieses Mal die Quads aus ein­er Kupfer­pla­tine ätzen. Das Ätzen des Quads hat ein paar Vorteile:

  • die Genauigkeit ist extrem hoch, der geätzte Quad ist auf den 10tel Mil­lime­ter genau
  • der Quad liegt plan auf dem Abstand­shal­ter. BiQuads aus Draht liegen nie plan auf und sind deswe­gen meist nie 100% par­al­lel zum Reflektor
  • die Her­stel­lung geht wesentlich schneller, wenn man eine kleine Serie von BiQuads anfer­ti­gen will

Clemens war so nett uns mit Chemikalien und dem notwendi­gen Know-How zu ver­sor­gen. Nach kurz­er Vor­bere­itungszeit kon­nte es auch gle­ich losgehen.

Für das Ätzen ein­er Antenne benötigt man als Erstes eine Belich­tungsvor­lage, die das gewün­schte Lay­out darstellt. Ich habe die Vor­lage in Pho­to­shop erstellt und dann auf Folie aus­ge­druckt. Das Ergeb­nis sieht so aus:

Belichtungsvorlage

Die Folie wird nun auf die mit ein­er Pho­to­schicht verse­hene Kupfer­plat­te gelegt. Eine Glas­plat­te fix­iert die Folie und dann kann mit ein­er UV-Lampe die Pla­tine belichtet wer­den. Das dauert ca. 10 Minuten. Danach zeich­net sich schon deut­lich ab, an welchen Stellen die Pla­tine belichtet wurde:

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Die belichtete Pla­tine kommt nun erst in den Entwick­ler und dann ins Säure­bad. Nach ein paar Minuten sieht man, wie sich das Kupfer unter der durch Belich­tung ent­fer­n­ten Pho­to­schicht ablöst:

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Dann gilt es nur noch, den Quad auszusä­gen. Wir haben Füll­flächen aus Kupfer auf der Pla­tine belassen, damit das Säure­bad nicht so schnell gesät­tigt wird. Diese wer­den nun mit der Säge ent­fer­nt und gle­ichzeit­ig wird der Quad “in Form” gesägt:
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Fer­tig ist der Quad:

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Der Rest ist dann für uns schon Rou­tine: aufk­leben des Abstand­shal­ters, anlöten des Anten­nenk­a­bels und befes­ti­gen des Quads auf dem Abstandshalter.

Das Ergeb­nis des Abends kann sich dur­chaus sehen lassen, 6 Anten­nen sind fer­tig gewor­den, davon zwei mit geätzten Quads. 6 Quads haben wir noch “auf Halde” und wer­den sie dem­nächst zu fer­ti­gen Anten­nen montieren.

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Ob die geätzten Anten­nen bess­er als die Draht-Quads sind, müssen wir in ein­er Testmes­sung nochmal über­rpüfen. Das machen wir, sobald das Wet­ter wieder dachfre­undlich­er ist 😉

Freifunk — das Video

In manchen Momenten fehlen uns ein­fach die Worte oder die richti­gen Bilder, um zu erk­lären, was Frei­funk ist. Deswe­gen haben wir einen kleinen Film gedreht, in dem wir erk­lären, wie Frei­funk funk­tion­iert und warum es so toll ist.

Der Film wurde zwar aus Sicht der Pots­damer Frei­funker gedreht, wir haben aber ver­sucht, das nicht so sehr in den Vorder­grund zu rück­en. Er kann und soll damit auch von anderen Frei­funk-Com­mu­ni­ties ver­wen­det werden.

Ein tech­nis­ch­er Hin­weis: das Video ist in HD-Auflö­sung gedreht und benötigt für die Wieder­gabe einen schnellen Rech­n­er. Wenn Dein Com­put­er älter als 3 Jahre ist oder die Wieder­gabe im Brows­er ruck­elt, kannst Du Dir das Video auch herun­ter­laden und lokal wiedergeben. Wir empfehlen dafür den VLC Play­er oder Apple Quick­time.

2009

Es ist ein biss­chen spät für eine Rückschau, aber man kommt ja zu nichts 😉 Ich denke das let­zte Jahr war ein gutes für den Frei­funk. Wir sind ein kleines Stück Stück gewach­sen, 10 Access­points und zwei DSL-Anschlüsse sind dazu gekom­men. Neben Anten­nen und Access­points haben wir in diesem Jahr auch zwei Surfter­mi­nals in der Olga und in der Kuze-Kneipe aufgestellt. Der Traf­fic ist eben­falls gewach­sen: allein auf meinem Anschluss hat er sich von 75 GB (2007) auf 200 GB pro Monat vervielfacht.

Inzwis­chen haben wir eine Größe erre­icht, bei der das Pro­jekt selb­ständig wach­sen kann. Wir freuen uns über die steigende Zahl von Leuten, die auf uns zu kom­men, weil sie in ihrem Kiez eine eigene Frei­funkwolke starten möcht­en. Es gibt immer wieder Anfra­gen aus Babels­berg und im Kirch­steigfeld ist ein erste Knoten online gegan­gen. Macht weit­er, denn genau so ist Frei­funk gedacht: mit­machen statt abwarten 🙂